Ampel aus. Hirn auch? – Tempo 30, die große Transformation
- Oliver Plattig

- 10. Juli
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Kommentar - In Michendorf geht man neue Wege. Genauer gesagt: langsamere Wege. Denn: Die Ampel an der Sparkasse ist kaputt. Und da eine neue 50.000 € kosten würde – also fast so viel wie ein mittelmäßig ambitionierter Radweg nach Nirgendwo – hat sich die Gemeinde gegen eine Reparatur entschieden. Warum? Weil man sparen will. Oder anders gesagt: Weil man Tempo 30 will.
Wie praktisch, dass man damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: Kein Geld ausgeben und gleichzeitig das Mobilitätskonzept abarbeiten – das ohnehin eine “Verkehrsberuhigung” der gesamten Potsdamer Straße vorsah. Reiner Zufall, natürlich.
Und so wurde die Ampel nicht ersetzt – sondern einfach Tempo 30 eingeführt. Kein Zebrastreifen, keine Querungshilfe, kein Winken von der Verwaltung – dafür viele besorgte Eltern, verunsicherte Senioren und Autofahrer mit Fragezeichen im Gesicht.
Doch damit nicht genug: Heute in Langerwisch, an der Kreuzung beim „Bella Italia“, das nächste Kapitel im großen Drama: Ampel aus. Einfach so. Vielleicht hat sie sich mit ihrer Michendorfer Kollegin solidarisch erklärt. Oder sie ist der Meinung: Wenn hier schon alle abbremsen, kann ich ja Pause machen.
Langsam verdichtet sich der Verdacht: Jede Ampel, die ausfällt, ist ein verkleidetes Kapitel aus dem Mobilitätskonzept. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Ein Bürger, wer sich darüber ärgert.
Ein Fußgänger, wer sich über die Straße traut.
Willkommen im neuen Michendorf: wo Ampeln sterben, damit Tempo 30 leben kann. Und Zebrastreifen? Die kommen vielleicht ins nächste Haushaltsjahr – direkt hinterm Klanggarten und dem Ratgeber für klimaneutrales Queren.
Bis dahin: Bremsbereit bleiben – auch geistig!




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