Teilerfolg für die FDP/UWG-FW-Fraktion – Die Wilhelmshorster Ortsmitte kann offen bleiben!
- MIR-Redaktion

- 15. Okt.
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Gastbeitrag - Die Gemeindevertretung Michendorf hat mit knapper Mehrheit (11 Stimmen dafür, 9 dagegen und 2 Enthaltungen) beschlossen, das Grundstück in der Wilhelmshorster Ortsmitte in ein Konzeptverfahren zu geben. Das bedeutet: Investoren sollen Vorschläge einreichen, die später bewertet werden. Unser Änderungsantrag der FDP/UWG-FW-Fraktion – gemeinsam mit Bündnis 90/Die Grünen eingebracht – hatte hingegen vorgesehen, den Verkaufsbeschluss zunächst ganz zurückzustellen und zuerst grundsätzlich zu klären, welche Rolle dieser Ort im Zentrum Wilhelmshorsts künftig haben soll. Unser Antrag fand zwar am Ende keine Mehrheit. Dennoch war die Debatte nicht fruchtlos.
Denn ein wesentlicher Gedanke unseres Antrags hat sich am Ende im offiziellen Beschlusstext wiedergefunden. Ursprünglich war die Logik einfach: Kommen Konzepte, wird eines davon umgesetzt. Erst durch die durch uns initiierte intensive Diskussion wurde die Formulierung vor der Abstimmung geändert. Jetzt ist ausdrücklich festgehalten, dass die Gemeinde auch dann Nein sagen kann, wenn nach der Prüfung der Konzepte kein überzeugender Vorschlag vorliegt. Genau diese Freiheit zur Ablehnung war der Kern unseres Antrags. Nicht jede Idee ist automatisch besser als das Offenhalten einer Fläche, die in ihrer Bedeutung weit über eine reine Bebauungsfläche hinausgeht.
Enttäuscht waren wir darüber, dass ausgerechnet die CDU-Fraktion – die in der Vergangenheit selbst einen Bürgerbeteiligungsprozess zur Zukunft der Wilhelmshorster Ortsmitte angestoßen hatte – unserem Antrag auf mehr Offenheit nicht zugestimmt hat. Wer Bürgerbeteiligung fordert, sollte sich auch die erforderliche Zeit nehmen, Ergebnisse offen zuzulassen, bevor Fakten geschaffen werden.
Für uns als FDP/UWG-FW-Fraktion war die zentrale Botschaft dieser Debatte: Kommunalpolitik darf nicht nur verwalten, sondern muss auch Freiräume sichern – räumlich wie geistig. Nicht jede Fläche muss sofort bebaut werden, nur weil es möglich ist. Gerade Orte wie die Wilhelmshorster Mitte haben eine besondere symbolische Bedeutung für Gemeinschaft und Identität. Sie verdienen es, auch mit Blick auf kommende Generationen offen gedacht zu werden.
Diese Erkenntnis ist nicht abstrakt, sondern das Ergebnis vieler Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern – zuletzt beim Ortsfest und beim Run und Bike Michendorf. Viele haben deutlich gemacht, dass die Ortsmitte mehr ist als ein Baugrundstück: ein Platz für Begegnung, Feste und Ideen. Eine lebendige Ortsmitte entsteht nicht nur durch neue Gebäude, sondern auch durch das, was dort noch möglich bleibt.
Wir als FDP/UWG-FW-Fraktion haben unseren Änderungsantrag nicht eingebracht, um Entwicklung zu blockieren, sondern um die Freiheit zur späteren Entscheidung zu bewahren. Dass nun im offiziellen Beschluss ausdrücklich festgehalten ist, dass kein Verkauf erfolgen muss, wenn kein geeignetes Konzept vorliegt, ist ein Teilerfolg dieser Haltung. Die Abstimmung ist gefallen, aber die Zukunft der Ortsmitte ist damit nicht abschließend entschieden. Im Gegenteil – sie bleibt offen, gestaltbar und frei. Genau dafür hat sich die FDP/UWG-FW-Fraktion eingesetzt.




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