Material- oder Installationsfehler: Wasserschaden auf dem Grundschulcampus
- MIR-Redaktion

- vor 5 Tagen
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Michendorf - Nur wenige Wochen nach der großen Eröffnung ist der Erweiterungsbau am Grundschulcampus Michendorf schon wieder außer Betrieb. Wie zuerst die Märkische Allgemeine Zeitung berichtete, sei im Erdgeschoss des Neubaus ein schwerer Wasserschaden festgestellt worden. Betroffen seien die neue Mensa sowie mehrere Horträume – also genau jene Bereiche, auf die die Kinder sich besonders gefreut hatten.
Nach Angaben der Verwaltung gehe der Schaden auf ein Leck in einer Wasserleitung zurück, versteckt hinter einer Trockenbauwand in der Mensa-Küche. Weil die Leckage zunächst unsichtbar blieb, habe sich das Wasser unbemerkt ausbreiten können. Erst als es aus Steckdosen tropfte und sich über den Boden zog, sei das Ausmaß klar geworden.
Ob ein Installations- oder Materialfehler schuld ist, solle nun ein Gutachter klären. Die Verwaltung hofft, dass die Gemeinde die Kosten nicht vorfinanzieren müsse. Der Schaden liege laut erster Einschätzung im sechsstelligen Bereich – ein herber Rückschlag, würde die Gemeinde auf diesen Kosten sitzen bleiben.
Wie die MAZ weiter berichtete, könnte sich das Wasser vermutlich unter dem Estrich verteilt haben. In den kommenden Tagen sollen Wände geöffnet und Bohrungen im Boden vorgenommen werden, um das genaue Ausmaß zu bestimmen. Erst dann werde klar, ob der Estrich komplett herausgerissen werden muss – und wie lange die Sanierung des Neubaus wirklich dauert.
Die Folgen sind gravierend: Drei Horträume und der Bibliotheksraum sind vorerst unbenutzbar, die Mensa bleibt geschlossen. Der Hort muss erneut in den Modulbau ausweichen. Die Essensausgabe findet wieder in der alten Küche statt, und im Verbinder zwischen den Gebäuden entstand noch in den Ferien ein Ersatz-Essensraum.
Nach Angaben der Verwaltung werden die Sanierungsarbeiten mindestens bis nach den Winterferien 2026 dauern. Sollte der Estrich vollständig erneuert werden müssen, könnte sich die Wiederinbetriebnahme noch Monate hinziehen.
Für Eltern, Lehrkräfte und Schüler ist die Stimmung gedrückt. Nach langen Bauphasen und Planungsverzögerungen hatte man gehofft, endlich durchzuatmen – nun steht die Schule wieder vor großen Herausforderungen. Welche Auswirkungen das auf den Schulalltag tatsächlich hat, wird sich erst nach den Herbstferien zeigen.
Der Fall zeigt, wie wichtig eine sorgfältige Bauüberwachung bei öffentlichen Projekten ist. Gerade bei Millionenprojekten im Bildungsbereich darf der Zeitplan nicht wichtiger sein als die Qualität. Trotz allem hält Michendorf zusammen: Lehrkräfte, Hortteams und Eltern haben in kürzester Zeit neue Abläufe organisiert – damit der Schulalltag weiterläuft, auch wenn der Neubau erst einmal stillsteht.




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