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„Michendorf hat jetzt eine Schatzkammer!"

Michendorf - Ein bedeutendes Stück Ortsgeschichte hat in Michendorf eine neue Heimat gefunden: Am Sonnabend, dem 17. Mai 2025, eröffnete der Heimatverein Michendorf feierlich die neue „Schatzkammer“ in der „Alten Mühle“ auf dem Wolkenberg. Zahlreiche Unterstützer und Förderer waren der Einladung des Vereins gefolgt, um bei der Einweihung dabei zu sein. Höhepunkt der Veranstaltung war ein Theaterstück, das die historische Entdeckung des Münzfundes von 1880 nachzeichnete.


Auf dem Instagram-Kanal der Bürgermeisterin hieß es dazu: „Michendorf hat jetzt eine Schatzkammer! [...] Ein wirklich tolles Projekt gerade im Jubiläumsjahr des Ortsteils Michendorf. Herzlichen Dank für die Idee, das Engagement und diesen ‚Schatz‘ an alle Beteiligten.“


Der sogenannte „Schatz von Michendorf“ wurde laut Überlieferung im Jahr 1880 beim Pflügen eines brachliegenden Ackers entdeckt. Die Gutsherrin Grosse hatte ihren Knecht mit der Arbeit beauftragt, als dieser mit der Pflugschar auf ein tönernes Gefäß stieß. Darin befanden sich 1.797 mittelalterliche Silbermünzen, die aus der Zeit von etwa 1140 bis 1184 stammen sollen. Zunächst verkannt, wurde der Schatz schließlich durch das Eingreifen einer Dienstmagd und den herbeigerufenen Numismatiker Julius Lange gesichert und dokumentiert. Fachleute bezeichnen den Fund als einen der größten Münzhortfunde in Brandenburg.


Die neue Schatzkammer präsentiert nicht nur Repliken und Informationen zum Fund selbst, sondern bettet ihn in den größeren Kontext der Ortsgeschichte ein. Besucher erhalten einen Eindruck vom mittelalterlichen Michendorf und den historischen Machtverhältnissen in der Region, etwa dem Übergang vom slawischen Fürstentum Pribislaws zu den Askaniern unter Albrecht dem Bären. Auch auf die Figur der slawischen Fürstin Petrissa wird in der Ausstellung Bezug genommen.


Im Rahmen des internationalen Museumstages öffnete der Heimatverein zusätzlich die Türen des gesamten Mühlenmuseums. Eine geführte Wanderung entlang der Potsdamer Straße führte Interessierte vom Bahnhof Michendorf zur „Alten Mühle“, wo neben der Schatzkammer auch weitere Exponate zur lokalen Geschichte gezeigt wurden. Die Veranstaltung war laut Heimatverein Teil des Jahresprogramms zum Ortsjubiläum.


Die „Alte Mühle“ wird künftig regelmäßig für Führungen geöffnet sein. Mit der Schatzkammer sei ein Ort geschaffen worden, der die Vergangenheit Michendorfs erlebbar mache, so der Heimatverein. Die Verwaltung wertet das Projekt als gelungenes Beispiel bürgerschaftlichen Engagements.

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