Start der Michendorfer Laub-Saison
- MIR-Redaktion

- 16. Okt.
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Wenn in Michendorf die Bäume ihr Laubkleid fallen lassen, beginnt für viele Anwohner wieder die Zeit des Harkens, Sammelns und Wartens. Der Herbst zeigt sich farbenfroh – doch für die Gemeinde bedeutet das vor allem eines: Arbeit. Denn pünktlich mit dem Laubfall startet auch die alljährliche Entsorgungskampagne.
Wie die Gemeinde Michendorf am 6. Oktober 2025 mitgeteilt hatte, hat die diesjährige Laubentsorgung begonnen. Nachdem der große Laubfall zunächst ausgeblieben war, werden seit Mitte Oktober vermehrt Haufen in Wilhelmshorst beseitigt – unter anderem im Hubertusweg, Forstweg, Eulenkamp und in der Straße An den Bergen. Bereits in der Vorwoche seien, so die Verwaltung, erste Laubaufnahmen in Michendorf erfolgt.
Mit der Durchführung der Arbeiten ist – wie schon im vergangenen Jahr – die IKW GmbH aus Werder beauftragt. Nach Angaben der Gemeinde wird das Unternehmen von Oktober 2025 bis Januar 2026 an fünf Arbeitstagen pro Woche im Einsatz sein. Vorgesehen ist ein Entsorgungsrhythmus von rund drei Wochen, der witterungsabhängig angepasst werden kann.
Seit dem 13. Oktober 2025 erfolgt die Laubaufnahme nach einem abgestimmten Tourenplan. In der Woche vom 13. bis 17. Oktober werden Michendorf nordwestlich der Bahnlinie (Michendorf-West u. a.) sowie Wilhelmshorst nordwestlich der Bahnlinie bis zum Kiefernweg bedient. Vom 20. bis 24. Oktober folgt der südöstliche Teil Michendorfs bis zur Ortsgrenze Langerwisch sowie Wilhelmshorst bis zur Rubensstraße. Den Abschluss bilden vom 27. bis 30. Oktober die Ortsteile Langerwisch mit Alt- und Neu-Langerwisch sowie Wildenbruch mit Lehnmarke, Six und Bergheide. Aufgrund der stark zugeparkten Straße Neu-Langerwisch wurde dort für mehrere Tage ein Haltverbot eingerichtet, um die reibungslose Abholung zu gewährleisten.
In den Ortsteilen Fresdorf und Stücken stellt die Gemeinde Container bereit, in die der gemeindliche Bauhof das zusammengetragene Straßenlaub verbringt. Außerdem können Bürgerinnen und Bürger das Laub öffentlicher Straßenbäume auch selbst beim Bauhof in der Ladestraße abgeben. Die Verwaltung hat hierzu vier Annahmetermine festgelegt: am 25. Oktober, 8. November, 22. November und 29. November, jeweils samstags von 8 bis 13 Uhr. Die Mitarbeitenden des Bauhofs sind angehalten, das angelieferte Laub stichprobenweise zu prüfen. Angenommen wird ausschließlich das Laub von Straßenlaubbäumen, anderer Grünschnitt oder Gartenabfall wird nicht entgegengenommen.
Derzeit erfasst der Sachbereich Ordnung die aktuelle Laubsituation. Wann welche Straßen und Ortsteile angefahren werden, wird – wie gewohnt – auf der Internetseite der Gemeinde veröffentlicht. Für ein erfolgreiches Gelingen der Laubentsorgung bittet die Verwaltung darum, das Straßenbaumlaub rechtzeitig zusammenzuharken und in großen Haufen am Straßenrand bereitzulegen. Diese sollten höchstens zwei Meter vom Fahrbahnrand entfernt und während der Entsorgungszeiten gut erreichbar sein. In der Nähe der Haufen darf nicht geparkt werden, damit die Fahrzeuge mit dem Greifarm arbeiten können. Zudem wird empfohlen, die Laubhaufen nicht direkt unter Straßenbäumen oder an Verkehrszeichen zu lagern, da feuchtes Laub an Baumstämmen Fäulnis verursachen kann.
Laut der seit dem 1. Januar 2024 geltenden Straßenreinigungs- und Winterdienstsatzung ist das Laub öffentlicher Straßenbäume im Zeitraum von Oktober bis Januar von den Anliegern zusammenzutragen und so zu lagern, dass der Verkehr nicht behindert wird. Aufgenommen wird ausschließlich reines Straßenbaumlaub, also Laub, das von den öffentlichen Straßenbäumen stammt. Beigemischter Strauchschnitt, Müll oder Gartenabfälle führen laut Satzung dazu, dass die Haufen nicht entsorgt werden. Verstöße können mit Geldbußen von bis zu 1.000 Euro geahndet werden. Die Verwaltung weist darauf hin, dass Versuche, andere Abfälle beizumischen, künftig konsequent sanktioniert werden müssen.
Wie die Gemeinde mitteilt, wurde die Ausschreibung der Laubentsorgung erstmals über zwei Jahre vergeben. Damit solle die Planungssicherheit erhöht und der Ablauf verbessert werden. Hintergrund sind Erfahrungen aus dem Vorjahr, als es durch technische Defekte und ungünstige Wetterbedingungen zu Verzögerungen kam.
Trotz dieser organisatorischen Verbesserungen ist das Thema in Michendorf seit Jahren nicht frei von Kritik. In früheren Jahren hatten Bürgerinnen und Bürger in Leserbriefen und Mitteilungsblättern über verspätete Abholungen oder unklare Zuständigkeiten berichtet. Manche Anwohner äußerten, dass in bestimmten Straßen das Laub teils „bis zum Frühjahr“ liegen geblieben sei. Bereits 2019 hatte eine Familie gegen eine Ordnungsverfügung der Gemeinde geklagt, weil sie sich nicht für die Entsorgung des Straßenlaubs verantwortlich sah – ein Beispiel für die anhaltende Diskussion um Pflichtenverteilung und Zuständigkeiten.
Nach Auffassung der Gemeinde seien die Abläufe inzwischen klar geregelt. Man setze auf Transparenz und Kooperation. „Für ein sauberes und sicheres Michendorf brauchen wir die Mithilfe aller“, heißt es in der aktuellen Mitteilung. Denn nur, wenn Verwaltung, Bauhof, Dienstleister und Anwohner zusammenarbeiten, bleibt der goldene Herbst in Michendorf auch ein schönes Bild.




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