Was Michendorf mit 5 Mio. vom Bund anfangen könnte
- MIR-Redaktion

- 11. Nov.
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Michendorf - Die Gemeinde Michendorf steht vor einer großen Aufgabe: Aus dem Sondervermögen „Infrastruktur und Klimaneutralität des Bundes“ sollen rund 5,02 Millionen Euro in die Kommune fließen. Wie zuerst due Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) berichtete, hat die Verwaltung dafür eine umfassende Liste mit über 20 Projekten erarbeitet, die derzeit in den Ortsbeiräten und Ausschüssen beraten wird.
Die Verwaltung schlägt in ihrer Vorlage mehr als 20 Maßnahmen vor, die aus den Fördermitteln finanziert werden sollen. Die Spannweite reicht von kleineren Anschaffungen bis zu millionenschweren Bauvorhaben. Über die entsprechende Vorlage 315/2025 soll die Gemeindevertretung planmäßig am 8. Dezember 2025 entscheiden.
Die MAZ hatte zuerst über mehrere große Projekte berichtet – darunter die geplante Fuß- und Radbrücke zwischen Bahnstraße und neuer Ortsmitte. Die Brücke allein ist mit 3,2 bis 6,1 Millionen Euro veranschlagt und würde damit das gesamte Fördervolumen aufbrauchen. Ebenfalls genannt wurde das Multifunktionsgebäude „Mitte Wilhelmshorst“, das Feuerwehr, Gewerbe, Wohnen und Gemeinbedarf vereinen soll. Laut Vorlage liegen die Kosten zwischen 8 und 12 Millionen Euro. Wie dieses mit dem anlaufenden Konzeptverfahren zur "Mitte Wilhelmshorst" übereinkommen kann, geht aus der Vorlage nicht hervor. Beide Vorhaben gehören zu den größten und zugleich teuersten Projekten im Katalog der Gemeinde Michendorf.
Doch ein Blick in die Unterlagen zeigt auch: Die geplanten Investitionen konzentrieren sich vor allem auf Wilhelmshorst und den Hauptort Michendorf. Hier sind mehrere Maßnahmen gebündelt – von der Sanierung von Schulgebäuden über die Erneuerung des Kunstrasens auf der Sportanlage Hellerfichten bis zur Modernisierung der Straßenbeleuchtung.
Deutlich weniger Projekte finden sich in den kleineren Ortsteilen Fresdorf, Langerwisch und Stücken. Dort sind meist nur einzelne Straßensanierungen oder kleinere Modernisierungen vorgesehen. Auch das könnte ein Grund sein, warum die Reaktion in Fresdorf entsprechend kritisch ausfiel: Der Ortsbeirat lehnte die Vorlage mit drei Nein-Stimmen ab, während Wildenbruch, Wilhelmshorst, Langerwisch und Michendorf jeweils einstimmig zustimmten. Ob die Ortsbeiräte Änderungen vorgenommen haben, war bis zur Veröffentlichung dieses Artikels nicht einsehbar.
Neben den großen Bauvorhaben enthält die Vorschlagsliste auch ungewöhnliche Ideen. So soll ein kommunales „Landwerk Michendorf“ gegründet werden, das Energie produzieren und vermarkten könnte. Dafür sind zunächst 100.000 Euro vorgesehen. Aus Kreisen der Gemeindevertretung heißt es, man befürchte hinter dieser nur sehr grob umschriebenen Idee stecke ein "Verwaltungsmonster".
Ein weiteres Projekt betrifft den Umbau der Krippe am Eichenweg in Wilhelmshorst zu einem Jugendclub für rund 20.000 Euro – allerdings wäre dies erst nach Ablauf der Zweckbindung im Jahr 2028 überhaupt möglich.
Die Verwaltung betont, dass es sich bislang um „überschlägige Schätzungen“ handelt. Die Mittel sollen als kommunaler Eigenanteil genutzt werden, um weitere Fördergelder einzuwerben. Wie hoch die Eigenbeteiligung der Gemeinde am Ende ausfalle, sei noch offen.
Die rund fünf Millionen Euro aus dem Bundesprogramm bieten große Chancen – aber sie reichen nicht, um alle Projekte zu finanzieren. Mehrere Vorhaben aus dem Gemeindekatalog übersteigen das gesamte Fördervolumen schon jetzt deutlich. Die Diskussion in den kommenden Wochen dürfte sich daher vor allem um die Frage drehen, welche Projekte Priorität erhalten, welche überhaupt förderfähig sind – und welche warten müssen.




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