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Zwei Autos für alle – Carsharing in der neuen Ortsmitte

In Michendorf soll ein neues Kapitel in Sachen Mobilität aufgeschlagen werden: Wie die Gemeinde informierte stehen seit kurzem zwei Carsharing-Fahrzeuge im Ortszentrum "Apfel Mitte" zur Verfügung. Damit soll nach Angaben der Betreiber eine flexible und umweltfreundliche Ergänzung zum privaten Auto geschaffen werden.


Die Berliner Baugenossenschaft (bbg) hat das Projekt gemeinsam mit dem Anbieter mobileeee umgesetzt. „Bereits bei der städtebaulichen Planung der neuen Ortsmitte mit 124 Wohn- und vier Gewerbeeinheiten waren nachhaltige Mobilitätslösungen ein fester Bestandteil. Mit dem nun gestarteten Carsharing-Angebot wird dieses Konzept umgesetzt und den Bewohnerinnen und Bewohnern eine flexible und umweltfreundliche Alternative zum eigenen Auto geboten“, erklärte Jens Kahl, Technischer Vorstand der bbg.


Auch die Kaufmännische Vorständin Kerstin Kirsch zeigte sich erfreut: „Wir sind begeistert, dass mit der Fertigstellung unseres neuen Standortes gleichzeitig der Startschuss für ein bahnbrechendes Mobilitätsangebot in der Gemeinde Michendorf gefallen ist. Damit setzen wir maßgeschneiderte Impulse für die lokale Gemeinschaft und den nachhaltigen Wandel vor Ort.“


Die Fahrzeuge können über die App des Anbieters mobileeee gebucht werden – rund um die Uhr und je nach individuellem Bedarf. Damit lassen sich Einkäufe, Ausflüge oder Fahrten in die Umgebung laut der Gemeinde "bequem und nachhaltig erledigen".


Ein Blick auf bisherige Mobilitätsversuche zeigt jedoch, wie schwierig die Umsetzung in der Praxis sein kann. So wurden in allen Ortsteilen so gennante "Mitnahmebänke" aufgestellt und diese noch mit QR-Codes ergänzt, die auf die digitale Mitfahrbank comby verweisen. Doch bislang liegen laut Verwaltung keine belastbaren Nutzungszahlen vor. Nach Recherchen der Michendorfer Rundschau im Frühjahr 2025 zeigte sich, dass einzelne Mitnahmebänke über Stunden hinweg ungenutzt blieben – kein einziger Autofahrer hielt an. Kritiker bemängeln, dass Angebot und Nachfrage bisher nicht zusammenfinden. Gleichwohl betonte die Verwaltung, das Projekt werde fortgeführt und bleibe Teil des Mobilitätsmixes.


Vor diesem Hintergrund lässt sich nur mutmaßen, wie sich das Carsharing-Angebot mit zwei Autos in einer 14.000-Seelen-Gemeinde entwickeln wird. Ob die Michendorfer Bürger dieses Angebot im Alltag annehmen, bleibt abzuwarten. Klar ist: Mit dem Start des Carsharings wird ein weiteres, kleines Signal für mehr Vielfalt und Wahlfreiheit bei der Mobilität im Ort gesetzt.

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